Heute möchte ich auf das Thema Prüfungen (Graduierungssystem) und den Sinn / Unsinn dieser eingehen. Die häufigsten Fragen zur Prüfung sind: Wann kann ich denn zur nächsten Prüfung antreten? Bin ich überhaupt schon gut genug dafür? Warum darf ich noch keine Prüfung machen? oder: Warum gibt es überhaupt Prüfungen?
In unseren sogenannten Schülergraden gibt es Prüfungen aus zwei Gründen: Erstens um dem Schüler das Programm strukturiert beizubringen (Schülergradprogramme mit abschließender Prüfung) und zweitens als Motivation jedes Einzelnen. Motivation? Benötige ich nicht! Rein lernpsychologisch ist es weiser, in definierten Lernabschnitten (Schülergrade) das Programm strukturiert, Schritt für Schritt zu erlernen, um dann am Ende in einem Stresstest das Gelernte mal auf den Prüfstand zu stellen. Anschließend kann man sich dann der nächsten Stufe widmen.
Gerade im WingTzun ist der Abstand vom Lehrer oder gar Meister zum Anfänger so groß, gäbe es hier keine strukturierten Programme, würden die meisten relativ schnell wieder das Handtuch werfen, weil sie keinen Fortschritt gegenüber ihrem Lehrer feststellen. Es ist vor allem zwischen Schüler und Lehrergrad zu unterscheiden, denn diese beiden unterscheiden sich sehr.
Während der Schüler sich auf Selbstverteidigungsfähigkeiten konzentriert und sich allen möglichen neuen Szenarien stellen muss, so ist es die Aufgabe des Lehrers eine Art Qualitätskontrolle zu bestehen. Hier sind die Anforderungen besonders hoch und nicht "nur" an Techniken oder Methoden gebunden, sondern auch an Präzision, Schlagkraft, Timing, Geschwindigkeit und THEORIE!
Der Aufbau der Schülergrade ist relativ einfach. Jeder Grad benötigt bei zweimaliger Teilnahme pro Woche ca. 3 Monate (Kids je nach Gürtel auch früher), bis dessen Inhalte verstanden und umsetzbar sind. Sowohl im WingTzun als auch im Escrima sind die Graduierungen gleich aufgebaut.
Eine Übersicht gibt folgendes Bild