Liebe Eltern,
Heute widmen wir uns einem sehr wichtigen aber durchaus kontroversen Thema, dem Zwang. Als erstes sei betont, daß Zwang im generellen keine Fortschritte oder Verbesserungen mit sich bringt. Jemanden zu etwas wirklich konsequent zwingen, distanziert diesen Menschen nur noch weiter vom Ziel. Da jeder Mensch eigen ist, ist der Zwang eben so vielfältig wie der einzelne, dem er unterliegt. Jetzt mögen einige schon denken:"Genau, mein Kind zwinge ich nicht!" Und das ist auch gut so, generell. Hier folgt die kleine Ausnahme, die ihr im Hinterkopf behalten solltet.
Manche kennen es nur zu gut. Im stressigen Alltag das Kind noch eben schnell zum Training bringen, während dem Training kurz einkaufen, dann Kind abholen, nach Hause,.... Stress! Vor der Schule angekommen oder vllt sogar schon zu Hause geht das Gejammer los. "Ich wiiiilllll niiichhht!" Kennste, oder?
Woran liegt das?
Kinder dürfen in ihren Familien und Kitas meist genau das machen, was sie wollen. Sie sind Kinder und sollen auch welche sein dürfen. Nebenbei gibt es Erziehung und Weiterentwicklung, das muss nicht immer im Fokus stehen. Schließlich ist das Kindesleben ein Abenteuer und kein Drill. Oftmals werden Dinge, die ihr für wichtig haltet ignoriert und akzeptiert, weil das Kind gerade seinem drang nach Bewegung und Spiel nachgeht. Die Möglichkeit, euch um den Finger zu wickeln ist groß und wenn du ehrlich bist, irgendwie gefällt dir das ja auch so ein bisschen :-)
Hast du denn auch mal die Situation erlebt, bei der du auf den Tisch hauen und streng sein musstest? War das von Erfolg geprägt oder vom großen Geschrei und Gejammer? Wenn letzteres der Fall ist, so hast du bereits dein warum gefunden. Kinder leben im hier und jetzt, alles soll spaß machen, alles nach ihrem Geschmack und Plan ablaufen. So ist deren Natur in diesem Alter! Jetzt aber kommst du daher und verlangst eine bestimmte Haltung, Einstellung oder Aufgabe von deinem Kind, wo es plötzlich nicht die Wahl hat und das Mitspracherecht verfliegt. Die Wohlfühl- und Komfortzone muss verlassen werden, es wird verlangt! Für das Kind schrecklich, für dich normal. Du weißt ja, wofür, richtig?
Wo ist denn jetzt der Unterschied zum Training?
Keiner! Dein Kind wird in unserem Training Regeln und normen unterworfen, die dem Fokus der Weiterbildung und Entwicklung der Gruppe unterliegen. Diese werden, da ja traditionell und fürs spätere Leben so wichtig, eingefordert. Das ist aber ziemlich Blöd, denn dein Kind möchte lieber NUR Spaß haben.
Und an dieser Stelle wirklich wichtige Worte:
Die Zukunft und die Gesellschaft nehmen keine Rücksicht auf dein Kind!
Mobbing ist eiskalt und brutal, niemand fragt wie es deinem Kind geht oder ob es schon bereit dafür ist.
Im späteren Leben sind Regeln unabdingbar. Keinen interessiert es, ob du es grade schwer hast.
In den dunkelsten Momenten, wo Übergriffe stattfinden, sind wir oft allein.
Selbstvertrauen wächst nicht auf dem Baum. Auch ein Fußball-Training gibt dir das nicht! Ja aber beim Fußball macht mein Kind keinen Aufstand. Schon mal erlebt, das es im Fußball!!! Disziplin und co. Gibt wie in einer Kampfsportschule? Nein, wirst du auch nicht. Hier liegt der Fokus auf Spaß, nicht auf der Persönlichkeitsentwicklung. Und eben genau diese ist manchmal einfach nicht toll! Aber von Spaß allein wächst man nicht! Und kein Kind muss Angst vor dem Training haben. Wieso hat meins dann Angst? Hat es nicht! Es ist eine Momentaufnahme, eine Entscheidung aus dem Grund getroffen, das ich vllt etwas machen muss, was letztes mal ja nicht so schön war. Zum Beispiel habe ich letztes Training nur Blödsinn gemacht und wurde mehrfach ermahnt. Als das nicht geklappt hat, musste ich eine Zusatzaufgabe machen. Die war doof. Da ich es nicht besser weiß, denke ich, das das immer so ist. Mama nimmt mir und meinem Trainer aber die Möglichkeit das zu erarbeiten, weil ich grade heule. Dann bekomme ich nämlich immer was ich will :-)
Kampfkunst ist der beste und sinnvollste Einzel- und Gruppensport, den es gibt. Nirgends sonst wird auf dich und deine Mitmenschen so eingegangen.
Ok. Das magst du vllt noch verstehen. Aber Zwang, ne. Uncool. Nun, deine Anmeldung in einer Kampfkunstschule hatte ja einen Hintergrund. Einen Hintergrund, den du heute besser verstehst, als dein Kind. Das Ziel vor Augen, für.später mal vorzusorgen was Selbstvertrauen und Co. Angeht. Davon versteht dein Kind heute natürlich noch nichts. Meistens kommt diese Phase oder Situation, wo wir das im Training gelernte benötigen, aus dem nichts. Es danach anzugehen ist oft zu spät und hat oft bleibende Schäden zur Konsequenz, vor allem geistige.
Auch Konflikte im Keim zu ersticken und zu lösen, ist Teil unserer Routine. Wie aber soll dein Kind das lernen, wenn es immer flüchten darf? Wenn du es beschützt? In ein paar Jahren sollten diese elementaren Dinge beherrscht werden und nicht erst drüber nachdenken, wenn das Kind 12 ist! Die Schule ist voller Gefahren für den Geist durch Themen wie Mobbing und Ausgrenzung.
Frage dich selbst, ob es nicht sinnvoller ist, deinem Kind dies beibringen zu lassen, als es später zu bereuen? Ist es nicht besser es heult ein paar Wochen, weil es einfach noch nicht versteht? Gerade die Kinder, die diesen Aufstand machen, sind emotional nicht die stärksten. Somit auch ideale Opfer im späteren Leben.
Dein Kind sollte keinen generellen Zwang erleben. Aber die Disziplin der Eltern, die sagen, wie wichtig das jetzt ist. Zieh es einfach ein paar Wochen durch, du wirst den Unterschied lieben!
Woher wir das wissen? Arbeiten Eltern in diesem Fall eng mit uns zusammen, liegt die Erfolgsquote bei unglaublichen 100%! Es gibt keine Ausnahmen!
Arbeiten Sie nicht mit uns, liegt der Misserfolg ebenso bei 100%. Wir können nicht kompensieren, was ihr nicht vorlebt!
Zwang, ja. Für 1,2,3 Monate. Wenn es dann auf Teufel komm raus nicht klappt, soll es eben nicht sein.
Fragt andere Eltern in unserem Kreis nach deren Ergebnissen, ihr werdet Augen machen!
Anstatt immer direkt vorzuleben, wie man nein zu etwas anstrengedem sagt, solltet ihr vllt das JA mal überdenken.... keiner sagt es wäre einfach. Jeder sagt es lohnt sich....